Neulich gesehen #1
THE GODFATHER (Francis Ford Coppola)
Ein langjähriger Kampf ist zu Ende. Vor ziemlich genau drei Jahren hatte ich meine erste Begegnung mit diesem berühmtesten aller Mafia-Epen; über die Jahre hinweg versuchte ich mich immer wieder am Paten, jedes Mal scheiterte der Film - oder, wie mir nun bewusst ist, ich. Als ich nun vor ein paar Tagen spaßeshalber in die ersten Minuten hineinschauen wollte, blieb ich bis zum Filmende wie hypnotisiert am Bildschirm kleben. Früher war mir das alles immer zu unspektakulär, diesmal sah ich ein, dass es die perfekte Homogenität auf allen Ebenen ist, die dem Film seinen exzellenten Ruf beschert hat. Marlon Brando bringt hier fern jeder Manieriertheit etwas Zeitloses zustande. Und wie Michael Corleone in den letzten Minuten noch einmal seine kalte, skrupellose Intelligenz unter Beweis stellt, indem er durch ein paar psychologische Kunstkniffe seine Frau doch noch davon überzeugen kann, seinen Schwager nicht umgebracht zu haben - das verschlägt mir den Atem, wenn ich nur daran denke. Einziger Schwachpunkt: Nino Rotas unendlich oft einsetzende Dudelthemen.
STROSZEK (Werner Herzog)
Der bewusste Verzicht auf Gestaltung, das Ausbleiben jeglichen ästhetischen Bewusstseins und der Hang zum Debilen machen diesen Film zu einer Qual. Das Arioso Dolente aus Beethovens op.110 auf Glockenspiel erklingen zu lassen ist noch die harmloseste Geschmacksverirrung des Regisseurs. Werner Herzog darf sich nun zu den drei, vier Filmemachern rechnen, gegen die ich eine persönliche Abneigung empfinde. Erstaunlich, was für starke Emotionen man bei seinen Zuschauern mit ein paar Spielfilmen hervorrufen kann.
8 1/2 (Federico Fellini)
Der permanente Wechsel zwischen verschiedenen Realitätsebenen macht den Film schwer verdaulich. Die künstlerische Vollkommenheit desselben ist jedoch so beeindruckend, dass mich die Handlung nur bedingt interessiert hat. Ist das nicht eins der schönsten Komplimente, das man einem Spielfilmregisseur machen kann?
HAROLD AND MAUDE (Hal Ashby)
Nach ungefähr 25 Minuten habe ich aufgegeben. Derartig arschkriecherische Künstelei, die in jeder Einstellung um eine Oscar-Auszeichnung fleht, kann mir echt den Tag versauen. Deshalb der vorzeitige Abbruch.
Ein langjähriger Kampf ist zu Ende. Vor ziemlich genau drei Jahren hatte ich meine erste Begegnung mit diesem berühmtesten aller Mafia-Epen; über die Jahre hinweg versuchte ich mich immer wieder am Paten, jedes Mal scheiterte der Film - oder, wie mir nun bewusst ist, ich. Als ich nun vor ein paar Tagen spaßeshalber in die ersten Minuten hineinschauen wollte, blieb ich bis zum Filmende wie hypnotisiert am Bildschirm kleben. Früher war mir das alles immer zu unspektakulär, diesmal sah ich ein, dass es die perfekte Homogenität auf allen Ebenen ist, die dem Film seinen exzellenten Ruf beschert hat. Marlon Brando bringt hier fern jeder Manieriertheit etwas Zeitloses zustande. Und wie Michael Corleone in den letzten Minuten noch einmal seine kalte, skrupellose Intelligenz unter Beweis stellt, indem er durch ein paar psychologische Kunstkniffe seine Frau doch noch davon überzeugen kann, seinen Schwager nicht umgebracht zu haben - das verschlägt mir den Atem, wenn ich nur daran denke. Einziger Schwachpunkt: Nino Rotas unendlich oft einsetzende Dudelthemen.
STROSZEK (Werner Herzog)
Der bewusste Verzicht auf Gestaltung, das Ausbleiben jeglichen ästhetischen Bewusstseins und der Hang zum Debilen machen diesen Film zu einer Qual. Das Arioso Dolente aus Beethovens op.110 auf Glockenspiel erklingen zu lassen ist noch die harmloseste Geschmacksverirrung des Regisseurs. Werner Herzog darf sich nun zu den drei, vier Filmemachern rechnen, gegen die ich eine persönliche Abneigung empfinde. Erstaunlich, was für starke Emotionen man bei seinen Zuschauern mit ein paar Spielfilmen hervorrufen kann.
8 1/2 (Federico Fellini)
Der permanente Wechsel zwischen verschiedenen Realitätsebenen macht den Film schwer verdaulich. Die künstlerische Vollkommenheit desselben ist jedoch so beeindruckend, dass mich die Handlung nur bedingt interessiert hat. Ist das nicht eins der schönsten Komplimente, das man einem Spielfilmregisseur machen kann?
HAROLD AND MAUDE (Hal Ashby)
Nach ungefähr 25 Minuten habe ich aufgegeben. Derartig arschkriecherische Künstelei, die in jeder Einstellung um eine Oscar-Auszeichnung fleht, kann mir echt den Tag versauen. Deshalb der vorzeitige Abbruch.
osukaro-san - 11. Jul, 11:28
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
papenredder - 27. Sep, 00:19
Harold & Maude
Ich glaube kaum, dass der ewig zugedröhnte, sich Hollywood völlig verweigernde Hal Ashby seinen Film mit Blick auf den Oscar hin inszeniert hat. Das ist eine Lesart, die völlig am Werk und seinem Künstler vorbeigeht. Der Film gilt als eines der größten Kasengifte in der Hollywoodgeschichte und kaum ein Betreiber wollte diesen unbequemen Film haben, da die Kritik ihn als widerlich und unkommerziell einstufte.
Trackback URL:
https://osukaro.twoday.net/stories/828645/modTrackback